Vitiligo ist eine Hauterkrankung, die bei vielen Betroffenen negative Gefühle auslöst. Erfahrungen wie Mobbing, Stigmatisierung oder einfach auch „nur“ neugierige Blicke können sehr belastend sein. Dabei zeigen Untersuchungen, dass die Wahrscheinlichkeit, sich mit der Vitiligo unwohl zu fühlen vor allem vom Ausmaß der Depigmentierung bzw. der Sichtbarkeit der weißen Flecken abhängt.
Zu entscheiden, ob, wann und wie viel Haut und Vitiligo man in der Öffentlichkeit zeigen möchte, ist daher für viele Betroffene eine Herausforderung. Vitiligo tritt am häufigsten an Körperstellen auf, die besonders sichtbar und/oder sehr schambesetzt sind: Mit 92 % sind am häufigsten die Hände, mit 87 % das Gesicht und mit 86 % die Schamregion betroffen.
Vitiligo kennt keine Jahreszeiten
Auch wenn im Winter die Lichtverhältnisse vor allem bei heller Haut den Kontrast zwischen pigmentierten und depigmentierten Hautstellen und damit die Sichtbarkeit einer Vitiligo verringern: Unter der Haut macht die als Autoimmunerkrankung eingestufte Hauterkrankung keine saisonale Pause. Zwar kann die häufigste Vitiligo-Erkrankung, die nichtsegmentale Vitiligo, schubweise verlaufen und auch einmal zum Stillstand kommen. Als chronische Erkrankung, führt das fehlgeleitete Immunsystem seinen Zerstörungsprozess gegenüber den Melanozyten ohne Behandlung jedoch in den meisten Fällen fort.
Die chronische Entzündungsreaktion infolge einer Überaktivität des Immunsystems entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Vom Auslöser der Vitiligo bis zur weit reichenden Depigmentierung der Haut können bei der Vitiligo mehrere Wochen, Monate und sogar Jahre vergehen. Inzwischen gibt es vielversprechende Behandlungsoptionen für die nicht segmentale Vitiligo, die an dem fehlgeleiteten Immunsystem ansetzen.
Winterzeit als Chance
Auch bei einer Behandlung der Vitiligo können – z. B. abhängig von individuellen Gegebenheiten – mehrere Wochen oder manchmal auch Monate vergehen, bis eine Repigmentierung deutlich sichtbar ist. Hautärzte weisen deshalb auch immer wieder darauf hin, dass Patienten Geduld mitbringen müssen.
Dieser Herausforderung kommt die Winterzeit entgegen: Traditionell ist der Winter eine Zeit der Selbstreflektion und des Rückzugs. Wer sich jetzt für eine Therapie entscheidet, kann sich besser auf neue Routinen einstellen und einer Behandlung mehr Zeit geben. Auch kollidieren Kontrollbesuche beim Arzt weniger mit Urlaubs- oder Freizeitplänen. Und je nach Ausgangssituation treten zufriedenstellende Repigmentierungen genau dann ein, wenn der Wintermantel im Frühling endlich wieder gegen leichte Kleidung ausgetauscht werden kann.
Wer sich über Behandlungsoptionen der Vitiligo informieren möchte, sollte dies bei einem Facharzt tun. Bei der Suche helfen Onlineportale wie z. B. Jameda.
Tipps zur richtigen Vorbereitung auf das Arztgespräch findest Du hier.